

Sonja Straßer: „Jede Massage ist individuell“
+++ Hier gibt’s Neues von Sonja +++
Ihre Finger würden in das vorgewärmte, nach Kokos duftende Massageöl tauchen, es auf ihren Händen verteilen, bevor sie damit beginnen würde, sanft über den Rücken ihrer Kund*innen zu streichen. Niemals zu fest kneten ihre Hände die meist verspannte Nacken- und Schultermuskulatur. Sonja Straßer würde sich wie immer in ihr Gegenüber einfühlen, würde spüren, was gebraucht wird, was gut tut, was die ersehnte Entspannung für den Körper bringt, die sich gleichzeitig auf’s Gemüt überträgt. Seit dem zweiten Lockdown Ende Oktober 2020 darf sie ihrer Arbeit jedoch nicht mehr nachgehen. Laut Bestimmung sind Wellnessmassagen nicht systemrelevant. Und unter diesem Begriff ist das Angebot der 44-Jährigen einzuordnen.
„Eine Freundin hat mich überredet, mitzukommen“
Sonja Straßer erzählt nicht die Geschichte einer von ihrer Existenz gebeutelten Frau, das nicht. Sie hat keine Hilfen beantragt, muss keine Miete zahlen, die Familie hängt finanziell nicht komplett von Sonjas Arbeit ab. Freilich massiert sie gern und vermisst ihr Schaffen, freilich geht ihr Zuverdienst der Familie ab und freilich stellt sie die Frage nach dem Warum. Warum so vieles sein darf und ihres nicht? Wo sie doch mit ihrem Tun dazu beiträgt, dass sich die Menschen ein wenig wohler fühlen, auch mal kurz über ihre Sorgen reden und diese sogar eine zeitlang vergessen können, sich entspannen, sich danach sehr viel besser fühlen – in einer Zeit, in der all das ganz schön viel wert ist.
Sonja erzählt lieber ihre Geschichte, die sich alles in allem geborgen und gefestigt anhört, die eine grundsolide bürgerliche Zufriedenheit ausstrahlt. Es ist die Geschichte von einem Leben in einer Doppelhaushälfte in Taufkirchen, von einem gemütlichen Zuhause. Hier lebt eine Familie, die gewachsen ist, mit einem Mann als Hauptverdiener, einer 18-jährigen Tochter und einem achtjährigem Sohn – und Sonja.
Sonja, die aus Passau kommt, die Rechtsanwaltsfachangestellte gelernt hat, immer Bürojobs hatte, auch nachdem sie geheiratet hat und Mama geworden ist. Seit zwölf Jahren leben die Straßers in Taufkirchen, „weil mein Mann hier eine gute Stelle bekommen hat.“ Lange hat sie das alles nicht interessiert, was sie heute lebt: Massagen, Reiki, Energiearbeit, Engel, das tiefere Beschäftigen mit sich selbst und anderen. „Eine Freundin hat mich überredet, mit zu einem Reiki-Seminar zu kommen,“ erzählt Sonja. Das war der Beginn einer echten Leidenschaft.
„Ich spüre, was die Menschen brauchen“
Davon erzählt ihr Massage-Raum, den sie sich im Keller eingerichtet hat. Die Besucher empfängt liebevolle Wärme, weiches Licht und eine solche Geborgenheit, dass der mütterliche Schoß nicht recht viel geborgener sein hat können. Hier möchte man sich einfach nur auf die gemütliche Liege betten und sich dieser Wohligkeit hingeben. Doch zunächst nehmen Sonjas Kund*innen neben der Liege Platz, auf einem der beiden Stühle.
„Erstmal setzen sie sich, kommen in Ruhe an. Ich frage sie nach Beschwerden, wie es ihnen ganz allgemein geht. Das schafft eine vertrauensvolle Basis und hilft ihnen, etwas lockerer zu werden, bevor ich sie massiere,“ sagt Sonja. Die gemütliche Atmosphäre, die Kerzen und der Räucherstäbchenduft tun ihr Übriges. „Jede Massage ist anders und auf den Menschen angepasst, der vor mir liegt.“ Vorab, bei der Vereinbarung eines Termins, entscheiden sich die Berührungsbedürftigen zwar für eine Art der Massage – die fällt jedoch vor Ort immer individuell aus.
„Mit der Zeit habe ich meine ganz eigene Art entwickelt, zu massieren,“ erzählt Sonja. „Ich spüre, was die Menschen brauchen und gehe nach meinem eigenen Gefühl.“ So hat sie die Rücken-Spezial-Massage, die Edelstein-Energiestab-Massage, die individuellen Energiemassage, die Kokos-Lavendelöl-Massage und auch die Teenergie-Massage selbst entwickelt. Denn sie ist überzeugt: Berührungen tun in jedem Alter gut und jede Person hat andere Bedürfnisse, für die sie ein Gespür entwickelt hat.
„Das Abrubbeln finden alle toll“
Eins haben alle ihrer Massagen gemein: Sie wirken entspannend für Körper, Geist und Seele. Alle Massagen beginnen mit einem bestimmten Ritual: Der Mensch wird zugedeckt, Sonja legt ihre Hände auf den Rücken, nimmt Kontakt auf, fordert zum Loslassen und Durchatmen auf. „Dadurch wird gestaute Energie abgebaut und man ist bereit für die Massage,“ sagt sie. Sonja massiert langsam und sachte, ob bei der Tibetisch-energetischen Rückenmassage oder der Hot-Stone-Massage. „Auch langsames Streichen lockert die Muskulatur,“ weiß sie aus Erfahrung. Das Langsame, das Behutsame trägt dazu bei, dass sie sich selbst in ihr Gegenüber versetzen kann.
Jeder reagiert anders auf Sonjas Massagen. Manche sprechen die ganze Zeit über kein Wort, genießen einfach oder schlafen fast ein – anderen fällt das Abschalten nicht so leicht – sie müssen sich erstmal alles von der Seele reden. Doch auch sie kommen früher oder später zur Ruhe und können sich entspannen. „Jeder geht eben anders damit um, wenn sich Verspannungen lösen,“ sagt Sonja, obwohl sie weiß: „Durchatmen und ruhig werden führt leichter in einen Tiefenentspannungszustand, der sich kurz vor dem Einschlafen bewegt.“
Die Massage endet, wie sie begonnen hat: mit zudecken. Dann heißt es Nachruhen. Sonja verlässt den Raum, lässt den Massierten Zeit, zu sich zu kommen. Nach ein paar Minuten kommt sie wieder herein, begleitet beim Aufsitzen, reinigt und streicht die Aura aus und rubbelt das überschüssige Öl vom Rücken. Sie lacht beim Erzählen: „Das finden immer alle toll. Aber mal ehrlich: Niemand hat gern einen Haufen Öl an der Kleidung kleben.“ Dazu bringt das Rubbeln den Kreislauf wieder in Schwung. Ebenso das Glas Wasser, das Sonja anschließend anbietet.
Die meisten Massierten setzen sich gern nochmal und möchten darüber reden, wie es ihnen ergangen hat. Zwischen einer und eineinhalb Stunden dauern Sonjas Massagen. Alles darunter hat keinen Sinn, findet sie. Danach gehen die Leute wie neugeboren aus dem Massageraum in die Welt hinaus und tragen die Entspannung mit sich.
„Seitdem fühle ich mich viel freier“
Sonjas Energie- und Entspannungsmassagen sind das, wofür sie heute lebt. Ihr Bub war damals zwei Jahre, als sie nach einigen Seminaren ihr Kleinunternehmen anmeldete und noch zusätzlich für 450 Euro im Büro arbeitete. „Damals kannten mich ja viele noch gar nicht und es war schon ein wenig mühsam, mir einen Namen zu machen,“ erzählt sie. Doch die Zufriedenheit ihrer Massierten sprach sich gut herum und so kündigte Sonja vor drei Jahren ihren Nebenjob. „Seitdem fühle ich mich viel freier und kann meine ganze Energie in meine Massagen stecken. Und ich kann mir die Zeit als Mama viel besser einteilen.“ Wenn nicht gerade ein Virus sein Unwesen treibt und ihre Arbeit blockiert.
Ja, da ist sich Sonja sicher, wie gut den Menschen ihre Berührungen täten – gerade jetzt. In den sechs Jahren, die sie mittlerweile massiert, hat sie sich eine treue Stammkundschaft aufgebaut, die sehnlichst darauf wartet, wieder in Sonjas Raum eintauchen zu können. Darunter viele Mütter, die neben den Vielfachbelastungen mal ein Stünderl für sich haben wollen. Allgemein zählen mehr Frauen zu Sonjas Kundschaft, aber auch ein paar Männer tun sich regelmäßig was Gutes. Oft werden auch Massage-Gutscheine verschenkt – die ein oder andere Beschenkte kehrt gerne wieder.
Sonja selbst entspannt sich bei einer wohltuenden Massage seltener, als ihr gut täte, wie sie bekennt. Aber zweimal im Jahr fährt sie zu einer guten Freundin in den Bayerischen Wald, die ähnlich wie sie selbst arbeitet. Intuitiv und sanft. Auf ihre Kundinnen wartet Sonja einfach mehr oder weniger gelassen. Aufregen bringt ja auch nichts, wie sie findet. Da genießt sie die Zeit lieber mit ihrer Familie, hilft ihrem Buben beim Homeschooling, werkelt im Garten, häkelt und liest. Sie weiß: Ihre Zeit wird wieder kommen. Und dann werden sich zu ihren Stammkunden auch neue Gesichter gesellen, da ist sie sicher: „In der momentanen Situation wird vielen eine Auszeit gut tun…“
Neues von Sonja
Die schwierigen Zeiten liegen jetzt im Frühjahr 2022, als ich mit ihr spreche, hinter Sonja – sie darf nach einer echten Odyssee wieder alle Menschen massieren. Sonja erzählt: „Ich freue mich total, endlich wieder massieren zu dürfen und meinen Kund:innen wieder Ruhe und Entspannung geben zu können. Im Mai letzten Jahres ist es alles wieder super angelaufen und es sind auch viele neue Kund:innen dazugekommen. So soll es jetzt weiter gehen und ich hoffe, dass uns ein weiterer Lockdown erspart bleibt und ich weiterhin allen meinen Kunden helfen kann sich zu entspannen und mal abzuschalten.
Seit März habe ich eine neue Massage im Angebot. Sie heißt ‚Frühlingserwachen‘. Durch die Kombination aus kosmetischer Lymphdrainage und einer sanften Massage mit angenehm duftendem Aroma-Mandel-Öl werden Schlacken und Giftstoffe gelöst und die Muskeln entspannt. Man fühlt sich wieder fit und voller Energie. Diese einzigartige Massage gibt es nur bei mir. Sie unterstützt den Körper dabei, Altes loszulassen. Sie kann 90 oder 120 Minuten gebucht werden.“
Energie- und Entspannungsmassagen
Sonja Straßer
