Rottaler Gsichter – so habe ich meine Idee genannt, die ich im Sommer 2016 verwirklichte. Ziel war es zunächst, all meine Talente unter einen Hut zu bekommen, also schreiben, fotografieren, mit Menschen zu tun haben. Im Laufe der Jahre ist viel mehr daraus geworden: Schnell ist ein Netzwerk entstanden – die Menschen haben mich empfohlen und ich konnte sie untereinander empfehlen, da ich bald für fast jede Lebenslage jemanden „zur Hand“ hatte. Dazu habe ich neun Print-Ausgaben in Form des ROTTALER GSICHTER MAGAZINs herausgebracht. Und als ich mich im Sommer 2023 dafür entschied, dass es die Rottaler Gsichter künftig nicht mehr geben würde, sah ich die Essenz ganz klar vor Augen: Ich kann den Menschen zuhören und sie miteinander verbinden.
Die Qualität des Zuhörens hat sich mit jedem Portraittermin als wertvoll gezeigt. Die Verbindung untereinander war zum Beispiel bei jedem „Rottaler Gsichter und DU“ ein Erlebnis für alle Mitwirkenden. das weiß ich sehr zu schätzen und werde diese Erkenntnis weitertragen in meinem Wirken.
Warum es die Rottaler Gsichter nicht mehr gibt? Ganz oft habe ich in Gesprächen darüber gehört: Alles hat seine Zeit. Ich stimme dem uneingeschränkt zu. Nachdem ich beschlossen habe, dass keine weitere Printausgabe mehr erscheinen wird, hat sich schon alles ein wenig nach Abschied angefühlt. Und nachdem ich versucht habe, mir vorzustellen, dass ich nun wieder rein online weitermache, immer weniger Anfragen kamen und ganz allgemein spürte, dass ich (mit frischen 40) an einem Wendepunkt in meinem Leben angekommen war, lag die Entscheidung nahe.
WAs mich dazu bewogen hat, 2016 die Rottaler Gsichter zu „erfinden“? Ganz persönlich: Mit den Rottaler Gsichtern habe ich dem Wunsch nach Selbstständigkeit nachgegeben. Da ich mir sicher bin, dass sich Menschen immer für andere Menschen interessieren werden, waren die Rottaler Gsichter für mich ein großartiges Feld. Ich konnte zeigen, dass es ganz vielfältige Lebensentwürfe gibt. Keine Geschichte gleicht der anderen – ganz ohne Wertung. Die Rottaler sind somit alle einzigartig und überhaupt nicht vergleichbar – „den Rottaler“ gibt es also gar nicht. Die Rottaler Gsichter sollten den Blick auf das Menschliche lenken, Toleranz und Mitgefühl fördern. Die Portraits sollten Mut machen, den eigenen Weg zu gehen – das galt gerade auch für die Unternehmensportraits. Von den Rottaler Selbstständigen können wir lernen, dass es sich immer lohnt, seinen eigenen Weg zu gehen. Die Portraits veranschaulichen wunderbar, dass eigene Ideen nicht nur im Kopf gut aufgehoben sind. Wir alle können uns selbst und unsere Umgebung bereichern.
Warum ich mir das zugetraut habe? Weil ich an die Idee geglaubt habe. Und natürlich, weil ich das Handwerkszeug mitbrachte. Ich bin ausgebildete Redakteurin und diplomierte Soziologin. Ich kenne mich also ganz offiziell mit dem Schreiben, Fotografieren und mit Menschen aus. Daneben bin ich eine gute Zuhörerin. Und ich liebe Menschen!